Am 11.11. um 11.11 Uhr startet traditionell die Fastnachtssaison. und alle Narren freuen sich über die doppelte Eins. Doch woher stammt diese Tradition?
Im närrischen Jahr 2011 wird es für echte Fastnachter wieder einige Feiertage geben – nicht nur den 11.11., wenn am Fastnachtsbrunnen der Beginn der fünften Jahreszeit ausgerufen wird. Doch woher kommt diese Begeisterung der Narren für die Zahl elf? Eindeutig ist diese Frage nicht zu klären. Verschiedene Interpretationen wollen die Buchstaben der geschriebenen Zahl ELF heranziehen und sehen in den Anfangsbuchstaben der Schlagwörtern der Französischen Revolution „Egalité, Liberté, Fraternité“ oder dem Wahlspruch der Geckengesellschaft zu Kleve von 1381 „Ey, lustig, frölich.“ den Ursprung.
Die Elf entzieht sich der kirchlichen Ordnung
Bernd Mühl, Ehrenpräsident des Mainzer Carneval Clubs und Mitarbeiter des Fastnachtsarchivs hält hingegen den Kirchenkalender für ausschlaggebend: „Der 11.11. ist der Tag vor dem Beginn der vorweihnachtlichen Fastenzeit“. Außerdem hätten im Mittelalter die Mägde und Knechte an diesem Tag ihren Lohn erhalten, also Geld gehabt und vermutlich einmal richtig zugeschlagen.
Sprachhistorisch stammt der Begriff „elf“ von dem althochdeutschen „einlif“, was „eins darüber“ bedeutet. Eins über zehn, wie auch über die Anzahl der Zehn Gebote. Damit entzieht sich die Zahl elf der kirchlichen Ordnung. „Die Elf galt als Zahl der Maßlosigkeit, als teuflische Zahl; sie kennzeichnete alle Menschen, die sich außerhalb der festgelegten Sittengesetze begeben hatten.“ Dr. Dieter Degreif, der Schriftführer der Mainzer Prinzengarde, hat über den Ursprung der närrischen Zahl geforscht und da man im Mittelalter in jedem Menschen einen Narren sah, der die Zehn Gebote übertrat, „war die Zahl Elf geradezu das Kennzeichen der Narren.“