Auch auf der eebsch Seit wird Fastnacht gefeiert. Der Rüdesheimer Lehrer Walter Hell erforscht seit zehn Jahren die Rheingauer Geschichte und präsentierte nun in einem Vortrag die Geschichte der Rheingauer Fastnacht.
Beim HöllenStammtisch der KulturHölle in der Brentanoscheune referierte Walter Hell über die „Geschichte der Rheingauer Fassenacht“. Der gebürtige Geisenheimer erforscht seit seiner Pensionierung vor zehn Jahren die Geschichte des Rheingaus. Sein Buch über die regionale Fastnacht soll zum 11.11.2011 erscheinen. Sein ältestes Zeugnis darin ist ein Fastnachtsliederbuch von 1848. Und auch die weniger fröhlichen Aspekte der Geschichte werden nicht verschwiegen: Während des Nationalsozialismus wurden die Oestricher Juden gezwungen, den Fastnachtsverein zu verlassen.
Rheingauer Fastnachtsbräuche wurden verboten
Nicht jeder Brauch hat die Zeiten überdauert. 1798 wurde der „Rüdesheimer Fastnachtskuckuck“ abgeschafft, weil er die Bürger verspottete, und „in Johannisberg artete das Heischen (Betteln der Jugend) so aus, dass es 1896 verboten wurde.“ Neben der regionalen Geschichte behandelt Hell aber auch allgemein die Ursprünge der Fastnacht. Die Fastnacht – „die große Fastennacht vor Ostern“ – ist schon für 1206 belegt. Der Begriff „Karneval“ bezog sich hingegen anfangs nur auf den italienischen Karneval in Venedig und Rom.