Schon der erste närrische Lindwurm Wiesbadens nach dem Krieg endete 1949 in einem finanziellen Fiasko. Seither hat es viele Diskussionen darüber gegeben, ob Wiesbaden tatsächlich einen eigenen Umzug braucht.
Wer meint, hierzulande würde traditionell nur linksrheinisch das närrische Brauchtum betrieben, irrt. Bereits seit 1850 hat der Fastnachtsumzug in Wiesbaden Tradition. Dennoch gab es immer wieder Diskussionen um die Notwendigkeit. Nach der Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg konnte der Straßenkarneval in Wiesbaden nie wieder richtig Fuß fassen und der Schlachtruf „Wibau“ ist wohl außerhalb Wiesbadens kaum jemandem ein Begriff. Doch auch wenn die Zuschauerzahlen nicht mehr an vergangene Tage anknüpfen können, findet der Wiesbadener Umzug jedes Jahr wieder am Fastnachtssonntag statt.
Die Dacho sammelt für den Fastnachtsumzug
Organisiert wird der Umzug am Fastnachtssonntag von der so genannten Dacho – der Dachorganisation Wiesbadener Karneval 1950 e.V.. Diesem Dachverband der Karneval-, Garde- und Brauchtumsvereine in Wiesbaden und Umgebung gehören über 30 Vereine, Clubs und Gesellschaften mit etwa 15.000 Mitgliedern an. Um die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, die der Umzug kostet, verkauft die Dacho neben Zugplaketten auch Zöpfe und Suppe und organisiert außer einem Galaabend auch den Spenderabend des Oberbürgermeisters.
Und wie stehen die Mainzer zur Wiesbadener Fastnacht?
Gisela Abels-Lahr bringt es wohl auf den Punkt: „Wiesbaden go to Meenz! Herzlich willkommen bei und in Meenz […] uff de Meenzer Rosenmontagszug am 7. März!“