„Am Rosenmontag bin ich geboren“ ist wohl das berühmteste Lied von Margit Sponheimer. In Wirklichkeit war die Vorzeigefrau der Mainzer Fastnacht ein Sonntagskind aus Frankfurt.
Sie war die erste Frau, die in der Männerdomäne der Mainzer Fastnacht eine Chance erhielt und Karriere machte. Ihre Lieder sind legendär und werden jedes Jahr in den Sälen bei Sitzungen und bei der Straßenfastnacht wieder gesungen. Dabei half ihr ein Unglück beim Durchbruch: Ein Unfall auf einer Baustelle Ernst Negers verhinderte dessen Auftritt – Margit Sponheimer wurde der Ersatz und überzeugte den Saal. Der blinde Komponist Toni Hämmerle schrieb ihr Lieder wie „Gell, Du hast mich gelle gern“ auf den Leib. „s Margitsche“ wurde die erste Solistin der Mainzer Fastnacht.
„Am Rosenmontag bin ich geboren. Aus meinem Leben“
Als Margit Sponheimer 1998 ihren Rückzug aus der Fastnacht verkündete – nachdem sie ein letztes Mal in der Rheingoldhalle aufgetreten war – war nicht nur die Führung des Mainzer Carneval Vereins überrascht. Außer ihrem Ehemann hatte von dem geplanten Ende der Fastnachtskarriere niemand etwas gewusst. Es folgte ein neuer Lebensabschnitt als Schauspielerin. In der Rolle der Miss Sophie aus „Dinner for One“ feierte sie Erfolge beim Volkstheater Frankfurt. Einen Rückblick auf ihre Zeit als Teil der Mainzer Fastnacht hat Margit Sponheimer in ihrer Autobiographie „Am Rosenmontag bin ich geboren. Aus meinem Leben“ geworfen. Darin erfährt der Leser, dass die kleine Margit mit ihrem Gesang bereits in Frankfurt amerikanischen Soldaten gefiel, die ihr Schokolade und Kaugummi schenkten. Für sie selbst ist ihr Buch Vergangenheitsbewältigung.