Der Fastnachtsverein „Die Haubinger von 1857 e.V.“ verfügt über eine lange Vereinsgeschichte und ist laut der mündlichen Überlieferung einer kleinen Stammtischrunde entsprungen. Nachdem einige trinkfeste Stammtischbrüder die wenig ernt gemeinte Rache ihrer Frauen zu spüren bekamen, wurde der Fastnachtsverein im Jahr 1857 gegründet.
Die Haubinger von 1857 e.V.“ Nachthauben für die feiernden Ehemänner
Nachdem die Stammtischbrüder recht häufig und kräftig im Gasthaus feierten, überlegten sich deren Ehefrauen, dass ein Denkzettel genau das Richtige für die feuchtfröhliche Runde sei. Als die feiernden und ordentlich betrunkenen Herren mit ihrem Haupt auf den Tisch sanken, ergriffen die Ehefrauen die Chance, um ihren Männern eine Schlafhaube über den Kopf zu ziehen. Das Gelächter war groß, als die schlafende Stammtischrunde entdeckt wurde.
Dennoch überlegten sich die Herren, dass ihre Ehefrauen mit in ihre lustige Gemeinschaft einbezogen werden sollten. So entstand der Fastnachtsverein „Die Haubinger von 1857 e.V.“, der bis zum Jahr 1888 sehr aktiv an der Mainzer Fastnacht teilnahm. Warum die „Haubinger“ 1888 plötzlich von der Bildfläche verschwanden, ist bis heute unklar. Erst in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts nahm der Verein wieder aktiv am Mainzer Fastnachtsgeschehen teil.
Farbenprächtige Kostüme als Markenzeichen der Haubinger von 1857 e.V.
Im Laufe der Jahre wurden die Kostüme der Haubinger von 1857 e.V. mehrmals geändert und angepasst. Seit 1977 trägt der Mainzer Fastnachtsverein eine grüne Kniebundhose mit weißer Spitze und roten Strümpfen. Seither gelten die Haubinger als Farbtupfer der Mainzer Fastnacht.
Die Haubinger von 1857 e.V. sind übrigens der erste und einzige Fastnachtsverein, der während des Rosenmontagszuges Handkäse anstatt Bonbons als Wurfmaterial auswirft. Jedes Jahr verpacken Vereinsmitglieder unter großer Beteiligung etwa 11.000 kleine Handkäse, was etwa 200 Kilogramm Käse entspricht.