Karlsruhe bietet Symbiose des rheinischen Karnevals mit der alemannischen Fastnacht

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Im typischen Karlsruher Fastnachtsgemisch verbinden sich seit 1843 Elemente der alemannischen Fastnacht mit denen des rheinischen Karnevals. Neben Hexe und Teufel feiert das Dreigestirn.

In der langen Kampagne 2011 ist Zeit genug, auch einmal über die Grenzen der Karnevalshochburgen hinweg zu schauen und sich das närrische Treiben anderenorts genauer anzusehen. In der Fächerstadt Karlsruhe wird die fünfte Jahreszeit ebenfalls schon seit dem 19. Jahrhundert begangen. Hier hat sich durch die geographische Lage zwischen Rheinland und Süddeutschland eine Sonderform der Fastnacht entwickelt: Im Karlsruher Fastnachtsgemisch treffen Elemente des rheinischen Karnevals wie der Elferrat auf die Protagonisten der alemannischen Fastnacht: „Teufel“, „Hexe“ und „Dämon“ gehören hier ebenso selbstverständlich mit dazu. Den Ursprung dafür liegt in dem Fastnachtsumzug von 1843, zu dem der Maler Lucian Reich acht Oberländer Hansel aus Villingen einlud.

Sinn und Ursprung der Fastnacht

Der Ursprung dieser beiden Fastnachtstraditionen ist allerdings recht unterschiedlich: War der rheinische Karneval ein Aufbegehren gegen die Obrigkeit, eine Persiflage auf das Militär und die Möglichkeit, versteckt Kritik zu üben, so hat der alemannische Fastnachtsbrauch seinen Ursprung in der Religion. Vor Beginn der Fastenzeit aßen die Feiernden die verderblichen Lebensmittel auf. „Das war die letzte Gelegenheit vor der Fastenzeit, nochmal ordentlich zu essen und zu trinken“, sagt Peter Pretsch, Leiter der stadtgeschichtlichen Sammlungen Karlsruhe. Im 14. Jahrhundert wurden die Feste durch Tänze, Umzüge und Fastnachtsspiele erweitert. Und auch die Fastnachtsfiguren „Teufel“, „Dämon“, „Hexe“ und der „Narr“ sollen als Symbole für Teufelsstaat, für Gottlosigkeit und den Tod, mit denen die Kirche die Fastnacht gleichsetzte, stehen.

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